Fotografie Feuer

„Wodurch wird die Einheit des Seins geteilt?“

 

Die ausgestellten Feuerarbeiten entstammen dem Zyklus „Transformationen“ und zeigen Bilder und Objekte, die u.a. durch Feuereinwirkungen entstanden sind.

 

In diesen Zeiten der allerorts sichtbar werdenden Destruktion und geistigen Entwurzelung scheint bei oberflächlicher Betrachtung die Auflösung stabiler Strukturen durch Feuer wie eine billige apokalyptische Vision. Doch dies ist nicht mein Anliegen. Bezeichnen wir die sichtbare Welt der Erscheinungen als eine polare, die nur durch ein ´polarisiertes Bewusstsein´ für allein real gehalten wird, liegt die Frage nahe, welche Kraft und welches Bewusstsein die sich ewig wandelnde materielle Form und Natur hervorbringt, erhält und wieder vergehen lässt, um sie aufs Neue in Erscheinung zu bringen.

 

„Lasst alle Hoffnungen fahren“, riet Dante den Menschen, und „Erkenne dich selbst“ war die in Stein eingemeißelte Weisung über dem Tempeleingang zum Orakel von Delphi. Wie oft haben wir das Schreckgespenst der Apokalypse schon gehört und erfahren –  die große Offenbarung – und was wird uns gerade in Zeiten globaler Auflösung offenbart?

 

Wir können noch so viele Versicherungen gegen den Wandel der Dinge und Beziehungen abschließen, er wird sich letztendlich nicht aufhalten lassen. Je größer der Staudamm, um so größer die zerstörerische Flut, wenn er bricht.
Es ist nicht die Frage ob, sondern wann er bricht – oder hat jemand jemals eine ewige Erscheinung außer dem Wandel gesehen?  Ihn in konstruktiver Weise und Haltung zuzulassen bedarf jedoch einer inneren geistigen Stabilität und eigener Werte, die vom physischen Prozess dauerhaft unbeeinflussbar bleiben.  Sie als geistiges Individuum herauszuschälen und zu etablieren durch Selbsterkenntnis, Kontemplation und tiefe Meditation, völlig unabhängig  von der üblichen Anpassung durch die Masse, erscheint mir förderlich und friedenstiftend.  Sich dieses unbegrenzten und zeitlosen Kerns, nennen wir es Geistiges Wesen, zu erinnern und ihn zum Leitfaden jedweden Handelns zu machen, will ich mit meiner Kunst anregen.

Sicherlich sind die Schöpfung und der Schöpfer untrennbar miteinander verbunden wie die zwei Seiten einer Münze, oder besser wie der Atomkern mit dem Atom. Wie groß jedoch ist der Bewusstseinsunterschied einerseits durch die Identifikation mit  dem Körper oder Verstand, dem sich Wandelnden, Begrenzten und Sterblichen und  der Angst davor, zu entschwinden und andererseits der zeit- und raumlosen schöpferischen Einheit, welches sich als Geistiges Wesen erkennt?  

Dies kann sicherlich nur individuell erfahren werden.

 

Feuerarbeiten? -  
A Hole to free the Soul!

“Das Tao, was benannt werden kann, ist nicht das Tao”.

So beginnt Lao-Tse sein ´Tao Te King´.

Und so sehe ich meine Arbeiten als mögliche Katalysatoren, als stille Metaphern für den Sprung ins Unbegrenzte und Namenlose.

 

Die Liebe löst alles auf, was ihr nicht gleicht.

 

Reinhart Mundt

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